Tourtagebuch

Maintal-Bischofsheim

Maintal-Bischofsheim hiess mal nur Bischofsheim, auch Nachbarort Dörnigheim hatte keinen Doppelnamen, item andere Eingemeindete, etwa Wachenheim; wenn man die A 66 abfuhr, wurde man nicht wegen Baustelle unvermittelt von einem gelben Umleitungsschild in die dunkle Nacht gelockt, um in Hanau wieder umzudrehen, eine halbe Stunde Zeit für die Tonprobe zu verlieren und seit langem wieder laut nach seiner Mutter zu schreien. Ansonsten wurde es – nach und nach – ein wunderbarer Abend.

Walter Dehm , unser Veranstalter an der A 66 (u.a. Langenselbold, Biebergemünd, Gelnhausen etc.), hat einen frischen Tontechniker, der mittags ahnte, was passieren würde. Der Verstärker des Bürgerhauses hatte einen Infarkt, röchelte bei Hans´und Clajo´s Toncheck und starb dann friedlich in den ersten Dialogminuten. Dies antizipierend, hatte der gesegnete junge Mann ein Ersatzgerät in petto, das er in Gang setzte, während das Pfarrer-kabarett nach dem ersten Schock versuchte, selbst die dezenteste Pointe in den zu Saal brüllen, hoffend, dass sie nicht nur akustisch ankäme. Die knapp 400 Anwesenden zeigten sich humorvoll, geduldig und dankbar. Nach diesen ersten 10 min., an deren Ende beste Akustik herrschte, entwickelte sich ein Einverständnis zwischen Publikum und Duo, das beweist: auch zwischen 70er-Jahre- Wohnsilo-Verbrechen wie rund ums Bürgerhaus gibt es menschliche Begegnungen, die Gemeinsamkeit schaffen. Danke allen, die es möglich machten.  Den Hausherren des Bürgerhauses sei ans Herz gelegt, bei Abenden mit hunderten Zahlenden in Zukunft VOR der Show klaren Wein über den Zustand des Hauses einzuschenken… 

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