Tourtagebuch

Darmstadt

Schon wieder halbNeun! Das ist wie ein Zwang! Erst vor drei Wochen, dann letzte Woche ein Benefiz, jetzt wieder „in eigener Sache“. Muss nachsehen. Ist es schon der 130 Hausauftritt? Jedenfalls ein schöner Abend, beste Stimmung, und heiss war´s. Aber die Klimaanlage wäre wieder einigen zu kalt gewesen. Die Menschen heizten uns ein am 14.2.2017. Wir nahmen die Hitze unterm Scheinwerfer als Bühnen-Muss. Wer nie unter solchen Leuchten gearbeitet hat, weiss nicht, wie sehr das brennen kann. Und darum war´s wieder schön! Es war Lust, Arbeit, Erfüllung. Wir haben den richtigen Weg eingeschalgen. Kabarett ist Körperarbeit.

Was wir lieben an dem Theater, ist die Intimität. Alles sehr eng. Sehr direkt. Wenn es voll ist, kann das Publikum zu einem Körper werden. Zu einer bewegten Masse. Die erstaunliche Gleichzeitigkeit des Verstehens, von einigen Nachzüglern und Sich-langsam-Erholern schweifartig gefolgt.Der Abend war gut. Für 2 mal eine Stunde kamen die Menschen aus dem Alltag raus, obwohl wir doch den Alltag mit hineinnehmen ins Programm. Oder weil wir ihn aufnehmen, zerlegen, neu beleuchten. Kabarett kann das Alltägliche durch Übertreibung sichtbar machen, und das, was wir für besonders hielten, wird griffig. Im besten Falle. Der ist eingetreten. Muss uns doch mal selbst loben. 200 Menschen gingen weit überwiegend froher nach Hause  als sie gekommen waren. Klingt wie Eigenlob. Ist es auch.