„Humor mit großer Gestik und ebensolcher Mimik“
Kabarett: Viel Applaus für Hans-Joachim Greifenstein vom „Ersten Allgemeinen Babenhäuser Pfarrer(!)-Kabarett“ in Aschaffenburg
Von unserer Mitarbeiterin Alexandra Kieser
„Kettensegen im Greissaal“ – so der originelle wie verheißungsvolle Titel, den Hans-Joachim Greifenstein für sein aktuelles Programm gewählt hat. (Seine ) Auftritte sind legendär, weshalb das Aschaffenburger Hofgarten-Kabarett am Samstagabend erwartungsgemäß ausverkauft war.
Greifenstein verfügt über eine angenehm natürliche und unaufdringliche Art des Kabaretts. Seine Pointen sitzen perfekt, wirken nie konstruiert und sprudeln quasi aus ihm heraus. Charmant, geistreich und äußerst amüsant gewährt er dem Publikum Einblicke in seine Kindheit und Jugend, nimmt Stellung zur politischen Weltlage oder zu Kirchenstrukturen…..Greifenstein wütet mit großer Gestik und ebensolcher Mimik. Bei allem Humor, die dieser Mann auch körperlich versprüht, treffen seine messerscharfen Worte ebenfalls unmittelbar. „I have a dream“ schildert Greifenstein mit Blick auf Trump, den die ganze Welt scheinbar alles gewähren lässt seinen ganz eigenen Traum und erntet dafür zustimmenden Beifall. Den Populisten ignorieren statt hoffieren, bis es ihn vor Wut à la Rumpelstilzchen zerreißt. „Lass ihn schwätze! Wir hören einfach nicht mehr hin!“ so sein Credo.…… Am Ende des Abends feiert das Publikum den sympathischen wie authentischen Kabarettisten mit viel Applaus, eine Zugabe gibt es obendrauf. Danach verabschiedet sich Hans-Joachim Greifenstein mit drei Witzen, die sonst sein langjähriger Bühnenpartner und Freund Claus-Jochen Herrmann erzählt hat und macht bewusst, wie nahe sich Lachen und Weinen, Humor und Trauer sind.
MAIN-ECHO 22.9.2025