Pressestimmen

Darmstädter Echo, 8.2.2016

Smartphones müssen Teufelszeug sein. Jedenfalls predigt das Babenhäuser Pfarrerkabarett in seinem neuen Programm furios gegen diesen digitalen Dämon….Kabarett ist ja gerne vorne dran. Dort wo die Gesellschaft sich wandelt hin zu Gleichberechigung, Teilhabe, Vielfalt. Was aber, wenn einem der Wandel nicht passt? Dann muss man es so machen wie Clajo Herrman und Hans-Joachim Greifenstein. Die Satiriker und Theologen geben sich in ihrem elften Programm entschieden kulturpessimistisch, gesellschaftlich konservativ und technisch reaktionär. Und das mit Schmackes. Nach dem Motto: Wo wir sind ist hinten vorne. Und wenn der Trend einees Tages dreht, dann sind wir Avantgarde. Es geht in ihrem elften Bühnenprogramm um die ständige Selbtsentbößung in den sozialen Medien……. „Seichtgehimnisse“ heißt die Show, in der die Gottesmänner Facebook verteufeln als sei Mark Zuckerberg Luzifers Systemadministrator. Das ist für jüngere Leute vielleicht nicht sexy, aber es hat Haltung. Und deshalb kommt es in über zwei Stunden stramm rüber……..Ihr Kommunikations-Katechismus lässt sich dabei auf zwei Gebote reduzieren. Greifenstein tobt: „Isch wil mei Ruh!'“, Herrmann flüstert: „Ich will ein Geheimnis bleiben.“ Übersetzt in Bibelsprache heißt das wohl: Du sollst nicht nerven. Und du sollst deine Daten hüten wie Deinen Augapfel. In Zeiten gläserner User und ständiger Verfügbarkeit ist das ein durchaus politisches Glaubenbekenntnis. Müsste man unbedingt „liken“, aber die Pfarrer sind ja nicht auf Facebook. Dann eben doch ganz altmodischer Applaus.

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